Wir sind Bilder

Die Conditio humana, das besondere Wesen von uns Menschen, lässt sich anhand von Bildern und entlang unserem Umgang mit Bildern erzählen. Was also verraten Bilder, auf denen so häufig das Gesicht verdeckt ist? Was verraten generierte Motive von Giraffen in Anzügen, was verrät die Überfülle an visuellen Eindrücken über uns und unsere Zeit?

Tischtennisschläger und verschiedene Bälle, darunter auch mit Augen, Fußballmuster, und farbige Bälle, auf einem grünen Tisch, vermutlich für Tischtennis oder eine ähnliche Freizeitaktivität.
Drei Bilder von einem Skatepark. Das erste Bild zeigt ein griffiges Skateboard mit gelbem Hintergrund und blauen Augen, die in einem roten Dreiecksmuster verteilt sind. Das zweite Bild zeigt eine junge Frau, die auf einem Skateboard an einem Graffiti-Wand steht. Das dritte Bild zeigt eine andere Ansicht eines Skateboards mit demselben aktuellen Muster, das von einer Person gehalten wird.

Was ist neu, was ist anders in der digitalen Bilderwelt?

Heute trägt ein fotografisches Bild seine unzähligen Klons in sich. Jedes Bild kann nach Belieben verformt werden. Es kann grenzenlos und auf ewig im Netz zirkulieren, ist dem gnadenlosen Urteil des Publikums ausgesetzt. Mühsam lernt der arglos User, dass er verdammt nochmal aufpassen muss, was er aufnimmt, preisgibt und ins Ungewisse postet. Wir sind dem Bild gegenüber misstrauischer geworden. Mit dem Abhandenkommen von Privatheit durch öffentlich geteilte Bilder im Social-Media-Feed oder auch nur in der Familiengruppe im Messenger-Dienst, hat sich die Selbstdarstellung verändert: Immer öfter verdecken wir das Gesicht hinter Emoji- oder Regenbogen-Stickern, ahmen Caspar David Friedrich nach und zeigen unsere/n Liebste/n von hinten. Oder wir jagen das Abbild durch die Blur-Face-App, um uns oder andere vor Nachverfolgung und Identifizierung zu schützen.

Malgré tout - die Freude am Bilderbasteln nicht verlieren

(Fotografische) Bilder sind ein einzigartiger Weg, sich erfindungsreich und niederschwellig die Welt ein wenig mehr zu eigen zu machen. Schon die Möglichkeiten sich ohne erkennbares Gesicht im Netz zu zeigen, beweist wie vielfältig die Bilderwelt ist.

Was es braucht, um im visuellen Dschungel weiter gut zu navigieren, ist ein Werkzeugkasten mit entsprechenden Kompetenzen. Die Tools und Apps sozusagen im Kopf installiert und abgespeichert.